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Vorlage zur Mitgliederversammlung am 23. März 2000 Dieser Bericht fasst die wichtigsten Tätigkeitsfelder und Aktivitäten der vergangenen beiden Jahre zusammen. Detaillierte Angaben finden sich in den Rundbriefen 5 + 6.

1. Stand des Vereins

FONAS ist seit Mitte 1998 gemeinnützig. Mitgliedsbeiträge und Spenden können somit steuerlich abgesetzt werden. Der Verein hat z.Z. 40 Mitglieder. Im Berichtszeitraum sind acht Mitglieder neu aufgenommen worden. Den Finanzstand weist ein gesonderter Bericht des Schatzmeisters H.H. Cordes auf.

2. Eigendarstellung von FONAS

Es wurde sowohl ein Darstellungsblatt mit den Zielen, Arbeitsweisen, Tätigkeiten und Beitrittsbedingungen von FONAS erstellt wie auch die FONAS-Home-Page im WWW (www.math.uni-hamburg.de/home/fonas) ausgebaut. Sowohl die Durchführung der Fachgespräche in Bonn und ab 2000 in Berlin, die Fachsitzungen des DPG-AKA ”Physik und Abrüstung“ (inkl. die Herausgabe der Proceedings) als auch die Versendung der Rundbriefe und des Newsletters tragen dazu bei, das FONAS zumindest in der Fachszene bekannter wird. Wolfgang Liebert war Vertreter von IANUS/FONAS in der ”Struktur- und Findungskommission” des bmb+f. Auch dies ist eine Anerkennung der Arbeit. IANUS hat im März 2000 den Göttinger Friedenspreis bekommen. Dies ist ein berechtigter Erfolg der Darmstädter Gruppe, es ist aber gleichzeitig auch ein Erfolg für die naturwissenschaftlich orientierte Friedens- und Konfliktforschung, bei der oft von außen gar nicht genau zwischen den verschiedenen Gruppen unterschieden wird.

3. Interne Zusammenarbeit

Zwei Rundbriefe (Nr. 5+6), die in erster Linie über die wichtigsten Entscheidungen und Ereignisse innerhalb von FONAS informieren, wurden – teilweise auch in elektronischer Form – verschickt. Allerdings herrschte zwischen Rundbrief 5 und 6 eine zu lange Pause, was nur mit der zeitweiligen Arbeitsüberlastung einzelner zu erklären ist. Die Rundbriefe informieren zwar, animieren aber leider nicht, so dass die eigentliche Organisation immer noch auf den Schultern nur weniger ruht. Im wesentlichen waren das in der Vergangenheit fünf Vorstandsmitglieder.

Die FONAS-Treffen wurden im gewohnten halbjährlichen Rhythmus abgehalten. Sie gestalten sich meist als sehr arbeits- und informationsintensiv, sowohl in

fachlicher wie auch in organisatorischer Hinsicht. Besonders während der DPG-Tagungen ist kein Spielraum für vertiefende Diskussionen und Organisation. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die veranstalteten Treffen und Tagungen.

4. Besondere Vorstandstätigkeiten

Während die ersten Jahre dem Aufbau von FONAS galten, war ein Schwerpunkt der vergangenen Jahre der Versuch, finanzielle Unterstützung für die Arbeitsgruppen zu bekommen. Um auf die Lage der naturwissenschaftlich orientierten Friedensforschung aufmerksam zu machen, wurde im Mai 1998 ein ”Forschungsmemorandum” [abgelegt auf der FONAS-Homepage] veröffentlicht, welches J. Altmann, W. Liebert, G. Neuneck und H. Spitzer erarbeitet haben. Die Reaktion aus Politik und Wissenschaft war durchaus ermutigend (siehe RB 6). Mit dem Regierungswechsel 1998 stiegen die Chancen auf eine Realisierung der gemachten Vorschläge. Die neu eingesetzte Leiterin der Referates Friedensforschung im bmb+f forderte FONAS im Mai 1999 auf, Projektanträge zu verfassen. Nach dem Fachgespräch am 24. 6. 99 wurde auf eine schnelle Umsetzung gedrängt, aber auch angeregt, dass ein Netzwerk als Pilotprojekt im Rahmen der ”prioritären Maßnahmen” aufgebaut wird. Ca. 11 Anträge für den Zeitraum 2000/2001 wurden von IANUS (3), IFSH (3), BVP (2) und CENSIS (3) im August 1999 eingereicht. Als das bmb+f plötzlich nicht mehr Einzelprojekte, stattdessen nur noch die Gründung der ”Deutschen Stiftung Friedensforschung” (DSF) favorisierte, wurde vom Vorstand eine Stellungnahme abgefasst, die der Politik übermittelt wurde Schließlich wurden doch Ende 1999 neun Anträge, die bis Ende 2000 abgeschlossen sein müssen, genehmigt. Dies ermöglicht den Gruppen nach sieben Jahren ausbleibender Unterstützung eine gute Startbasis. Ab 2001 können sich die Gruppen dann an der DSF-Förderung beteiligen. W. Liebert war Mitglied der ”Struktur- und Findungskommission” zur Friedens- und Konfliktforschung des bmb+f, die am 17.11.1999 und am 17.1. 2000 getagt hat. Das Ergebnis der Beratungen vom Januar 2000 wurde von der Zeitschrift antimilitarismus information (ami) im Internet verbreitet. Im Vorfeld hat W. Liebert unter Mitwirkung einiger FONAS-Mitglieder ein Initiativgutachten verfasst, in dem auch auf die Notwendigkeit der naturwissenschaftlich-technischen Forschung hingewiesen wurde. Dieser Vorgang inkl. die Förderung der Einzelprojekte ist als guter Anfangserfolg zu werten. In Zukunft wird es aber darauf ankommen, inwieweit sich FONAS und die beteiligten Gruppen in der DSF personell und thematisch platzieren können. Angesichts des sozialwissenschaftlichen Übergewichtes wird dies nicht einfach werden. Im April 2000

Tabelle 1: FONAS-Treffen, Fachgespräche, weitere Termine:

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6.-7. Februar Fachtagung „Neue Waffen – Rüstung für eine neue Weltordnung“/NaWi-Initiative Mülheim

25.-27. März FONAS-Frühjahrstreffen bei der DPG-Tagung Regensburg

26.-27. März  DPG-Fachsitzung „Abrüstung u. Verifikation“  Regensburg

23. Juni Fachgespräch/LV Schleswig-Holstein  Bonn

30. Sep. – 2. Okt. FONAS-Herbsttreffen Kronenburg /Eifel

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17.-19. März FONAS-Frühjahrstreffen bei der DPG-Tagung Heidelberg

18.-19. März DPG-Fachsitzung „Abrüstung u. Verifikation“ Heidelberg

24. Juni 5.Fachgespräch/LV Schleswig Holstein Bonn

29. Sep. – 1. Okt. FONAS-Herbsttreffen FZ Jülich

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22. März 6. Fachgespräch/Magnus-Haus Berlin

23.-24. März FONAS-Frühjahrstreffen bei der DPG-Tagung  Dresden

23.-24. März DPG-Fachsitzung „Abrüstung u. Verifikation“ Dresden

1. Juli Info-Seminar mit NaWi-Initiative Göttingen

27.-29. Sep. FONAS-Herbsttreffen Hamburg

schrieb der Vorstand an die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Frau Edelgard Bulmahn. Er begrüßte die vorgeschlagene Gründung der DSF und gab einige Empfehlungen für die Besetzung des Stiftungsrates, der über die Projektbewilligung entscheidet und dessen Mitglieder von der Ministerin ernannt werden. Der FONAS-Vorstand schlug vor, die naturwissenschaftliche Forschung durch je eine(n) Vertreter(in) von FONAS und IANUS zu berücksichtigen und nannte dafür zwei mögliche Personen.

Der Vorstand hat sich in dem Berichtszeitraum sechsmal getroffen, viermal während der FONAS-Treffen in Regensburg, Heidelberg, Kronenburg und Jülich, und zweimal während der Fachgespräche in Bonn. Die Protokolle wurden per e-mail herumgeschickt bzw. lagen den Rundbriefen bei. Alle in diesem Tätigkeitsbericht aufgeführten Punkte waren Gegenstand der Sitzungen.

Ca. die Hälfte waren externe Gäste, hauptsächlich Mitarbeiter des Bundestages und der jeweiligen Fachministerien.

5. Kontakte mit Gruppen und anderen Organisationen

Jürgen Altmann und Götz Neuneck haben die Kontakte zur Deutschen Physikalischen Gesellschaft unterhalten. Die Organisation und Durchführung der Fachsitzung ”Physik und Abrüstung” wurde während der Frühjahrstagung der DPG etabliert. Von J. Altmann, J. Scheffran und G. Neuneck wurde ein zweiter Tagungsband herausgegeben. Der Vorstandsrat der DPG hat der Gründung des Arbeitskreises ”Physik und Abrüstung” (AKA) zugestimmt. Hierdurch ist es möglich, einerseits wis- senschaftliche Fachsitzungen zu FO- NAS-Themen abzuhalten, andererseits können FONAS-Themen vor einem wissenschaftlich interessierten Publikum präsentiert werden. Die DPG steuert in bescheidenem Umfang Reisemittel für externe Gäste und Organisationsmittel bei. Sie übernimmt die Deckung eines Teils eventueller Verluste beim Verkauf des zweiten Tagungsbandes. Im Vorstandsrat der DPG wurde im November 1999 eine Erklärung zur Ablehnung des CTBT durch den US- Senat eingereicht, diese aber erst im Februar 2000 veröffentlicht. Durch W. Liebert und J. Altmann gibt es Kontakte zur AFK. Einige jüngere FONAS-Mit- glieder konnten zum Sommer- Symposium der UCS/MIT-Gruppereisen.

6. Durchführung von Fachgesprächen

In dem Berichtszeitraum fanden zwei FONAS- Präsentationen (Nr. 5 und 6) in Bonn statt. Das 6. Fachgespräch ist am 22. März 2000 in Berlin im Magnus-Haus der DPG geplant. Das 4. Fachgespräch am 23. Juni 1998 wurde eröffnet durch ein Grußwort von Angelika Beer (MdB B ́90/Grüne). Die 5. Präsentation in der Landesvertretung Schleswig-Holstein am 24. Juni 1999 wurde eingeleitet durch ein Referat von Uta Zapf (Vorsitzende des Unterausschusses für Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung). Hauptverträge zu den jeweiligen Forschungsthemen hielten Jürgen Altmann (Bochum), Götz Neuneck (Hamburg), Hartwig Spitzer (Hamburg), Wolfgang Liebert, Alexander Glaser, Christoph Pistner, Franz Fujara (Darmstadt). Bei beiden Veranstaltungen waren je ca. 30-40 Anwesende zu verzeichnen.

7. Der Newsletter

Das Konzept für einen Newsletter von Ulrike Kronfeld, Jürgen Scheffran und Götz Neuneck konnte 1999 hauptsächlich dank der Arbeit von U. Kronfeld umgesetzt werden. Die ca. 200 Exemplare wurden auf den FONAS-Treffen verteilt oder von H.H. Cordes versendet. Auf der FONAS-Homepage findet man eine PDF-Version.

8. Aussichten

Der Vorstand ist nach wie vor mit der Organisation der vielfältigen Treffen beschäftigt. Leider liegen diese Arbeiten auf den Schultern nur weniger. FONAS ist selbstorganisiert und verfügt über keine hauptamtlichen Helfer. Die Selbstorganisation kann nur gelingen, wenn alle mithelfen, insbesondere angesichts der stark gestiegenen Anforderungen durch die BMBF-Projekte.Zukünftige Projekte:

  • Durchführung von Fachgesprächen
  • Durchführung der Fachsitzung ”Physik und Abrüstung”
  • Ausbau der Kontakte zur DSF und zur sozialwississenschaftlichen FuK-forschung (Beirat?)
  • Erfolgreiche Durchführung der bmb+f-Projekte
  • Erstellung eines neuen Newsletters
  • Stärkere Mitgliederwerbung
  • Verbesserte, systematisierte Außendarstellung

Götz Neuneck (mit Ergänzungen von J. Altmann, Hans- Heinrich Cordes und Wolfgang Liebert) Mittwoch, 17. März 2000

Tätigkeitsbericht des FONAS-Vorstandes für die Jahre 1998-2000