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Vorbereitet für die FONAS-Mitgliederversammlung vom 19.09.2002

(nach Kommentaren aus der Mitgliederversammlung leicht ergänzt im Nov. 2002)

Dieser Bericht umfasst die wichtigsten Tätigkeitsfelder und Aktivitäten der Jahre 2000 bis 2002 und deckt insbesondere die Tätigkeit des bis 19. September 2002 amtierenden Vorstands ab, der auf der Dresdner DPG-Frühjahrstagung 2000 gewählt wurde. Vorstandsmitglieder sind: J.Altmann, A.Glaser, H.H.Cordes (Kassenwart bis Juni 2001), U.Kronfeld-Goharani, W.Liebert (Vorsitz seit März 2001), G.Neuneck (Vorsitz bis März 2001), C.Pistner (Kassenwart seit Juni 2001).

1. Stand des Vereins

FONAS ist inzwischen zum allgemein anerkannten Fachverband für naturwissenschaftlich orien- tierte Friedensforschung geworden.
FONAS ist seit Mitte 1998 gemeinnützig. Mitgliedsbeiträge und Spenden können somit steuerlich abgesetzt werden. Der Verein hat zur Zeit 42 Mitglieder. Im Berichtszeitraum wurden 7 neue Mitglieder aufgenommen: Franz Fujara (Darmstadt), Peter Carl (Berlin), Michael Schaaf (Ham- burg), Michael Hoffmeyer (Bochum), Roland Kollert (Regensburg), Axel Weiß (Berlin) und Bea- te Meffert (Berlin). Ein Austritt ist zu verzeichnen. Fünf Anträge auf Mitgliedschaft liegen vor. Den Finanzstand weisen gesonderte Berichte der Schatzmeister aus.

2. Eigendarstellung von FONAS

Das Darstellungsblatt von FONAS mit den Zielen, Arbeitsweisen, Tätigkeiten und Beitrittsbedin- gungen wurde bei Veranstaltungen verteilt. Im Dezember 2001 wurde eine aktualisierte Version des FONAS-Faltblattes erstellt. Die FONAS-Home-Page (www.fonas.org), die über mehrere Jah- re von Hamburg und dann von Darmstadt betreut wurde, befindet sich weiterhin in einem Prozess der Verbesserung (Betreuung: Axel Weiss, Irmgard Niemeyer, Ulrike Kronfeld, Christoph Pistner, und andere).

Sowohl die Durchführung der Fachgespräche in Berlin, die Fachsitzungen des DPG-AKA “Phy- sik und Abrüstung“ als auch die Versendung der Rundbriefe wie auch des Newsletters tragen dazu bei, dass FONAS in der Fachszene (und teilweise darüber hinaus) bekannter wird.
W. Liebert war Mitglied– als Vertreter von IANUS und damit auch von FONAS – in der “Struk- tur- und Findungskommission” zur Förderung der Friedens- und Konfliktforschung des Bundes- ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Auch aufgrund der kooperativen Anstrengun- gen innerhalb von FONAS, der wissenschaftlichen Qualität der Projekte und einem entschiedenen Einsatz für eine baldige Förderung gelang es, im Rahmen der „Prioritären ersten Maßnahmen (PEM)“ des BMBF allen aktiven Arbeitsgruppen für das Jahr 2000 eine gut einjährige Finanzierung zu ermöglichen – erstmalig im FONAS-Bereich aus Bundesmitteln. Auch dies ist eine Anerkennung der Arbeit.

IANUS hat im März 2000 den Göttinger Friedenspreis erhalten. Dies ist ein berechtigter Erfolg der Darmstädter Gruppe, es ist aber gleichzeitig auch ein Erfolg für die naturwissenschaftlich ori- entierte Friedens- und Konfliktforschung insgesamt.

3. Interne Zusammenarbeit

Ein Rundbrief (Nr. 6/2000), der über die wichtigsten Entscheidungen und Ereignisse innerhalb von FONAS informiert, wurde – teilweise auch in elektronischer Form – verschickt. Weitere – nunmehr formloser gehaltene – Rundbriefe wurden im Juni, August und Dezember 2001 sowie im Februar und Juli 2002 versandt. Anstelle formeller Rundbriefe treten zunehmend E-mails, da fast alle Mitglieder zwischenzeitlich aktuelle Mail-Adressen bekannt gegeben haben. Dies verein- facht und verbilligt die interne Kommunikation. Daher soll zunehmend auf diesen einfacheren Weg zurückgegriffen werden. Zusätzlich wurde Ende 2001 ein FONAS-Listserver eingerichtet, der von Christoph Pistner betreut wird.

Der 2. FONAS-Newsletter erschien im September 2000. Im Februar 2002 konnte der 3. FONAS- Newsletter (Erstellung durch U.Kronfeld) in Umlauf gebracht werden.

Die größeren FONAS-Treffen wurden im gewohnten halbjährlichen Rhythmus abgehalten. Sie gestalten sich meist als sehr arbeits- und informationsintensiv, sowohl in fachlicher wie auch in organisatorischer Hinsicht. Leider ist insbesondere während der DPG-Tagungen kaum Spielraum für vertiefende inhaltliche Diskussionen und Absprachen über die organisatorische Notwendigkei- ten von FONAS. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die veranstalteten Treffen und Tagungen einschl. der Fachgespräche (siehe auch Abschnitt 6.).

Ausgelöst durch die Antragstellungen an das BMBF wurde Anfang 2000 der FONAS- Projektverbund „Präventive Rüstungskontrolle (PRK)“ gegründet. Über den Projektverbund PRK hat sich eine besonders intensive und kontinuierliche Zusammenarbeit innerhalb von FONAS entwickelt. In thematischer Nähe zu diesen inhaltlichen Bemühungen wurde im Herbst ein FONAS-Antrag bei der Berghof-Stiftung für Konfliktforschung eingereicht, der im November 2000 weitgehend bewilligt wurde. Im Sommer 2001 wurden eine Reihe von Anträgen bei der ers- ten Antragsrunde der neugegründeten Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) eingereicht, die zu Bewilligungen durch die DSF führten. Damit kann der FONAS-Projektverbund PRK noch mindestens bis Anfang 2004 fortgeführt werden.

Tabelle 1 FONAS-Treffen, Fachgespräche, weitere Termine:

2000

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22. März

7. Fachgespräch: „Raketenabwehr“, [Neuber, Garwin, Postol]

Berlin, Magnus- Haus

24. März

Mitgliederversammlung bei der DPG- Tagung

Dresden

23.-24. März

DPG-Fachsitzung Abrüstung und Veri- fikation

Dresden

1. Juli

Info-Seminar mit NaWi- Initiative

Göttingen

26. – 29. Sept.

FONAS-Herbsttreffen

Hamburg

2001

8. März

8. Fachgespräch „Verifikation“ [Altmann, Meffert, Spitzer, Canty]

Magnus-Haus Berlin

15. März

9. Fachgespräch „Präventive Rüstungs- kontrolle“[Nixdorff/Dando, Bielefeld, Pistner, Altmann, Mölling]

Magnus-Haus Berlin

29.-30. März

DPG-Fachsitzung Abrüstung und Veri- fikation

Hamburg

30 März

Mitgliederversammlung bei der DPG- Tagung

Hamburg

29.-30. Juni.

Tagung Rüstungskontrolle im Cyber- space (mit FoG:IS u.a.)

Berlin

27.Sept.

10. Fachgespräch (mit Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr) [Hübner, Hugenschmidt, Kohlhaas, Britting, Richter, Spitzer, Liebert, Neuneck, Hotz]

Geilenkirchen

28.Sept.

FONAS-Herbsttreffen

FZ Jülich

2002

24. Jan.

11. Fachgespräch
Open Skies Vertrag [Britting, Spitzer, Neuneck]

Magnus-Haus Berlin

21. März

DPG-Fachsitzung Physik und Abrüs- tung

Leipzig

11. Juni

12. Fachgespräch
Space Weapons Ban – How can it be achieved?

BBAW, Berlin

18.-20. Sept.

FONAS-Herbsttagung

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Physik-Zentrum Bad Honnef

4. Besondere Vorstandstätigkeiten

Während die ersten Jahre dem Aufbau von FONAS galten, war ein Schwerpunkt der vergangenen Jahre der Versuch, erstmalig eine finanzielle Unterstützung aus Bundesmitteln für die Arbeits- gruppen zu erreichen. Ca. 11 Anträge für den Zeitraum 2000/2001 wurden von IANUS (3), IFSH (3), BVP (2) und CENSIS (3) 1999 eingereicht. Als das BMBF plötzlich nicht mehr ein eigenes Fachprogramm, sondern stattdessen die Gründung der “Deutschen Stiftung Friedensforschung” (DSF) favorisierte, wurde vom FONAS-Vorstand eine Stellungnahme abgefasst, die insbesondere auf die prekäre Situation im FONAS-Bereich hinwies, da eine weitere Herauszögerung von För- dermaßnahmen fatal gewesen wäre. Schließlich wurden im Spätherbst 1999 neun Anträge für ein Jahr (bis Ende 2000) im Rahmen der PEM des BMBF bewilligt. Dies gab den FONAS-Gruppen mit einer erstmaligen Förderung aus Bundesmitteln und nach sieben Jahren ausbleibender Unterstützung eine gute Startbasis für eine weitergehende Stabilisierung. Zum Glück konnten die ursprünglich auf zwei Jahre angelegten Projekte – durch Streckung der für ein Jahr bewilligten Mit- tel– noch bis ins Jahr 2001 hinein verlängert werden.

W. Liebert hat als Mitglied der “Struktur- und Findungskommission” bei zwei Treffen an den Beratungen teilgenommen, die zu (nicht unumstrittenen) Empfehlungen für künftige Themen der DSF führten. Im Vorfeld hat er mit Unterstützung einiger weiterer FONAS-Mitglieder ein Initia- tivgutachten für das BMBF verfassen können, in dem insbesondere auch auf die Notwendigkeit der naturwissenschaftlich orientierten Forschung hingewiesen wurde.

Leider verzögerte sich der Aufbau der neuen Stiftung. Eine Reihe von FONAS-Mitgliedern nah- men aktiv an einem Symposium der in Gründung befindlichen DSF im Februar 2001 in Hamburg teil, das zu einem einvernehmlichen Aufbau der Stiftung beitragen sollte. Erst im Sommer 2001 konnten sich die FONAS-Gruppierungen um eine Förderung durch die neue Stiftung bewerben. Der FONAS-Vorstand übernahm eine koordinierende Funktion für die mögliche Antragstellung der FONAS-Mitglieder. Vier von fünf gestellten Anträgen wurden zwischenzeitlich durch die DSF (zumindest teilweise) bewilligt.

Diese Vorgänge inkl. die Förderung der Einzelprojekte durch das BMBF bzw. die DSF sind als gute Anfangserfolge zu werten. In Zukunft wird es aber darauf ankommen, inwieweit sich FONAS und die beteiligten Gruppen neben den dominierenden SozialwissenschaftlerInnen in der DSF personell und thematisch platzieren können. Erfreulich ist, dass die FONAS-Mitglieder Ulri- ke Kronfeld-Goharani und Kathryn Nixdorff in den wissenschaftlichen Beirat der DSF berufen worden sind.

Besonders interessant für FONAS sind die Bemühungen des Vorstandes der DSF, eine naturwis- senschaftliche Stiftungsprofessur zu etablieren. Dies deckt sich mit einem von FONAS seit Jahren verfolgten Ziel. Im Februar 2001 wurde eine spezielle FONAS-Vorstandssitzung zum diesem Thema zusammen mit den ProfessorInnen Nixdorff, Fujara und Spitzer einberufen. Darauf basie- rend wurde im April 2001 eine „FONAS-Stellungnahme zur Einrichtung einer Stiftungsprofessur für Naturwissenschaft und Friedensforschung“ an die DSF gerichtet.

Der DSF-Stiftungsrat nahm die Stiftungsprofessur in ein fünfteiliges Nachwuchsförderprogramm auf, hatte aber noch Diskussionsbedarf zu dieser speziellen Maßnahme. Im Februar 2002 veran- staltete die DSF ein Symposium zur möglichen Einrichtung einer Stiftungsprofessur „Naturwis- senschaft und Friedensforschung“ in Berlin, zu der eine Reihe von FONAS-Mitgliedern (W.Liebert, G.Neuneck, K.Nixdorff) neben VertreterInnen der Fachwissenschaften und „Abneh- mern“ der naturwissenschaftlich orientierten Arbeiten als Referenten eingeladen wurden. Das Symposium führte zu einer eindeutigen Unterstützung der DSF-Planung (siehe auch Artikel in der SZ vom 9./10. Feb. 2002).

Im August 2002 erfolgte schließlich die Ausschreibung einer Carl-Friedrich-von-Weizsäcker Stif- tungsprofessur Naturwissenschaft und Friedensforschung durch die DSF, auf die sich zunächst deutsche Hochschulen als Standort für die Professur bewerben können. Der FONAS-Vorstand betrachtet es als vorrangiges Ziel, über diese Stiftungsprofessur die Zusammenhänge unseres Fachverbandes zu stabilisieren und zu stärken und die inhaltliche Ausrichtung unserer Arbeit an den Hochschulen weiterzuentwickeln und im Bereich von Qualifikationsarbeiten zu erleichtern.

Auf der Mitgliederversammlung 2000 bat Götz Neuneck darum, bald den FONAS-Vorsitz abge- ben zu können. Es wurde auf der MV beschlossen, dass Wolfgang Liebert den Vorsitz des Vor- standes möglichst im Frühjahr 2001 übernehmen soll. Bezüglich der Zusammenarbeit des Vor- stands wurde von ihm am 30. März 2001 ein Grundsatzpapier vorgelegt. Bei der Mitgliederver- sammlung am 30. März 2001 wurde daraufhin Wolfgang Liebert zum Vorsitzenden des Vorstan- des gewählt. Die Mitglieder des Vorstandes einigten sich im Frühsommer 2001 auf eine interne Aufgabenverteilung, um die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Dieses Verfahren hat sich bewährt. Die Verantwortung für die Kasse ging im Juni 2001 von H.H.Cordes auf C.Pistner über.

Der Vorstand hat sich in dem Berichtszeitraum mehrfach bei verschiedenen Gelegenheiten zu Sitzungen getroffen, so z.B. in Hamburg (28.3.2001), Darmstadt (15.5.2001), Jülich (28.9.2001), Dortmund (25.2.2002), Leipzig (22.3.2002) und während einiger der Fachgespräche in Berlin. Die Protokolle wurden per E-mail verschickt. Alle in diesem Tätigkeitsbericht aufgeführten Punkte waren Gegenstand der Sitzungen.

Im November 2001 hat sich FONAS mit einer Stellungnahme zur Novelle des Hochschulrahmen- gesetzes zu Wort gemeldet. Darin wurde die Problematik der vorgesehenen Restriktionen im Be- reich von Zeitverträgen an wissenschaftlichen Einrichtungen benannt und auf fatale Konsequen- zen für die naturwissenschaftlich orientierte Friedensforschung aufmerksam gemacht. Bekanntlich gab es in der Folge heftige bundesweite Debatten über diesen Aspekt der HRG-Novelle.

Ab Sommer 2002 gilt nunmehr eine Übergangsregelung bis 2005.

5. Kontakte mit anderen Gruppen und Organisationen

Jürgen Altmann, Götz Neuneck und Christoph Pistner haben die Kontakte zur Deutschen Physika- lischen Gesellschaft, insbesondere auch über den DPG-Arbeitskreis „Physik und Abrüstung“ (DPG-AKA), aufrecht erhalten. Die Organisation und Durchführung der Fachsitzung “Physik und Abrüstung” wurde während der Frühjahrstagungen der DPG (Dresden 2000, Hamburg 2001, Leipzig 2002) weitergeführt. Hierdurch ist es möglich, einerseits wissenschaftliche Fachsitzungen zu FONAS-Themen abzuhalten, andererseits können FONAS-Themen vor einem wissenschaftlich interessierten Publikum präsentiert werden. Auf der Dresdner Fachsitzung (2000) konnte der AKA erstmals einen Plenarredner stellen. Bei der Hamburger Fachsitzung (2001) waren insbe- sondere die eingeladenen Vorträge sehr gut besucht. Alle Vorträge der Leipziger Fachsitzung (2002) waren erfreulich gut besucht. Die DPG steuert in bescheidenem Umfang Reisemittel für externe Gäste und Organisationsmittel bei. Die Planung für die Hannoveraner DPG- Frühjahrstagung (März 2003) läuft bereits. Auch hier wird es einen durch den AKA organisierten Plenarvortrag geben. FONAS beteiligte sich an der Planung, Organisation und Durchführung der Tagung „Rüstungs- kontrolle im Cyberspace“ der Forschungsgruppe Informationsgesellschaft und Sicherheitspolitik bei der Heinrich-Böll-Stiftung vom 29.-30. Juni 2001 in Berlin. Alexander Glaser und Tom Biele- feld übernahmen den deutschen Teil der Organisation des UCS-Summer Symposium on Science and World Affairs (21.-30. Juli 2001 in Berlin).

6. Durchführung von Fachgesprächen

In dem Berichtszeitraum gab es sechs FONAS-Präsentationen (Nr. 7-12), fünf davon wurden in Berlin durchgeführt (siehe Tabelle 1). Das 7. Fachgespräch fand am 22. März 2000 in Berlin im Magnus-Haus der DPG statt. Es wurde mit einem Grußwort von Botschafter Neubert (Beauftrag- ter der Bundesregierung für Abrüstung und Rüstungskontrolle) eingeleitet. Richard Garwin und Ted Postol (USA) trugen zu den US-Plänen zur Raketenabwehr vor. Das 8. Fachgespräch am 8. März 2001 im Magnus-Haus wurde von Oberst i.G. Hugenschmidt, dem stellv. Kommandeur des Zentrums für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr, eingeleitet. Schwerpunkt waren die Ergeb- nisse der FONAS-Verifikationsprojekte. Die 9. Präsentation am 15. März 2001 wurde eingeleitet durch Botschafter Schmid (stellv. Beauftragter der Bundesregierung für Abrüstung und Rüstungs- kontrolle) und moderiert von Götz Neuneck. Hauptvorträge zu den jeweiligen For- schungsergebnissen innerhalb des FONAS-Projektverbundes „Präventive Rüstungskontrolle“ hielten Kathryn Nixdorff (Darmstadt)/Malcom Dando (Bradford/GB), Tom Bielefeld (Hamburg), Christoph Pistner (Darmstadt), Jürgen Altmann (Bochum) und Christian Mölling (Hamburg). An diesen Veranstaltungen nahmen je ca. 30-40 Personen teil.

Das 10. Fachgespräch am 27. Sept. 2001 im Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr (Geilenkirchen) war dem Austausch von FONAS mit den Offizieren des Zentrums gewidmet. Die Obristen Britting, Hugenschmidt, Kohlhaas und Richter sowie der leitende General Hübner in- formierten über die Aufgabenbereiche des Zentrums. FONAS-seitig referierten Mark Hotz, Wolf- gang Liebert, Götz Neuneck, Hartwig Spitzer. (Eine Ergebnis-CD liegt vor.) Aus diesem intensi- ven Kontakt ergab sich die 11. Präsentation am 24. Jan. 2002 in Berlin, die dem Open Skies Ver- trag gewidmet war. Vortragende der gut besuchten Veranstaltung waren Oberst Britting, Götz Neuneck und Hartwig Spitzer. Hartwig Spitzer hatte ein Memorandum über Notwendigkeiten bei der deutschen Beteiligung für die Umsetzung des frisch in Kraft getretenen Vertrags für diese Gelegenheit vorbereitet und in Berlin vorgestellt.

Das 12. Fachgespräch wurde am 11. Juni 2002 als „Expert Briefing Space Weapons Ban – How can it be achieved?“ im Berliner Magnus-Haus der DPG durchgeführt. Zusammen mit der VDW, INESAP und dem „Program in Arms Control, Disarmament, and International Security (ACDIS) der University of Champaign, Illinois wurde in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ein eintägiger Workshop (Vorträge: G. Neuneck, J. Scheffran) durchgeführt. Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden die vorliegenden Texte für künftige Rüstungskontrollver- träge im Weltraum durch Dr. Ian Kenyon (Mountbatten Centre for International Stu- dies/Southampton/UK), Dr. Carol Rosin (Institute for Cooperation in Space, Ventura/Canada); Dr. Ivan Safranchuk (Center for Defense Information, Moskau) sowie Dr. Clifford Singer (ACDIS) in einer gemeinsamen Diskussion verglichen und die jeweiligen Vorteile und Defizite herausgearbeitet. Die Veranstaltungsreihe soll fortgesetzt werden.

7. Der Newsletter

Hauptsächlich Ulrike Kronfeld, unterstützt von Götz Neuneck, stellten zum September 2000 den Newsletter #2 zusammen. Zum Jahresende 2001 wurde der 3. FONAS-Newsletter – ermöglicht aufgrund des Engagements von Ulrike Kronfeld – erstellt. Auf der FONAS-Homepage findet man PDF-Versionen der Newsletter. Für Ende 2002 befindet sich der 4. Newsletter in Vorbereitung. Die Newsletter werden FONAS-intern, aber auch an einen größeren Kreis von Interessenten au- ßerhalb von FONAS versandt.

8. FONAS-Veröffentlichungen

Aus Anlass der Fertigstellung der ersten Berichte des FONAS-Projektverbundes PRK hat der Vorstand in Rücksprache mit weiteren Mitgliedern beschlossen, eine „Schriftenreihe Naturwis- senschaft, Abrüstung und internationale Sicherheit“ zu gründen. Nach Erkundigungen bei mehre- ren Verlagen wurde agenda in Münster ausgewählt und die allgemeine Umschlaggestaltung fest- gelegt. Die ersten 5 Bände werden vom PRK-Projektverbund kommen. Band 2 (J.Altmann: Mili- tary Uses of Microsystem Technology – Dangers and Preventive Arms Control) wurde bereits im November 2001 veröffentlicht.

Die FONAS-Schriftenreihe sollte FONAS bekannter machen und unsere Anerkennung vergrö- ßern. Wir sollten uns aktiv für eine weite Verbreitung einsetzen.
Im Sommer 2001 wurde in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift Wissenschaft und Frieden eine Zusammenfassung der ersten Ergebnisse des FONAS-Projektverbundes PRK als Dossier Nr.38 veröffentlicht.

9. Aussichten

Der Vorstand ist nach wie vor mit der Organisation der vielfältigen Treffen beschäftigt. Leider liegen diese Arbeiten auf den Schultern nur weniger. Dabei ist zu berücksichtigen: FONAS ist selbstorganisiert und verfügt über keine hauptamtlichen Mitarbeiter. Die Selbstorganisation kann nur gelingen, wenn alle mithelfen und Teilverantwortungen übernehmen. Insbesondere angesichts der stark gestiegenen Anforderungen durch die BMBF-Projekte bzw. die neu bewilligten DSF- Projekte und die Erwartungen, die auf eine Stiftungsprofessur gerichtet werden, ist ein neuer Schub des Engagement vieler unerlässlich.

Die am 28.9.2001 veranstaltete Zukunftswerkstatt (unter Anleitung von Martin Kalinowski) sollte ein Schritt zur Neudefinition der Aufgaben von FONAS für die nächsten Jahre werden. Leider nahmen nur wenige FONAS-Mitglieder teil. Dennoch sind einige Leitlinien sichtbar geworden. Eine FONAS-interne Veröffentlichung der Ergebnisse steht allerdings – wegen allgemeiner Über- lastung – noch aus.

Wolfgang Liebert und Götz Neuneck (im Namen des FONAS-Vorstands)

Tätigkeitsbericht des FONAS-Vorstandes für den Zeitraum 2000 bis 2002