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Dieser Bericht umfasst die Tätigkeitsfelder und Aktivitäten des vergangenen Jahres. Insbesondere wird die Tätigkeit des seit 28. September 2004 amtierenden Vorstands dargestellt. Vorstandsmitglieder sind: Jürgen Altmann, Ulrike Kronfeld-Goharani, Wolfgang Liebert (Vorsitz), Götz Neuneck (stellv.Vors.), Christoph Pistner (Kassenwart), Hartwig Spitzer.
1. Stand des Vereins
Der 1996 gegründete Verein ist zum allgemein anerkannten Fachverband für naturwissenschaftlich orientierte Friedensforschung geworden. Die Mitgliederzahl ist auf 57 angewachsen. Neuaufnahmen 2005: Dipl.-Phys. Giorgio Franceschini (Frankfurt), Regina Hagen (Darmstadt), Dipl.-Phys. Hannes Kurtze (Darmstadt), Dipl.-Phys. Axel Schwanhäußer (Hamburg), Dipl.-Phys. Jan Stupl (Hamburg). Die Gemeinnützigkeit besteht weiter. Den Finanzstand weist ein gesonderter Bericht des Schatzmeisters (C. Pistner) aus.
2. Interne Zusammenarbeit
Rundbriefe an die Mitgliedschaft wurden am 23.3.2005 und 6.8.2005 versandt. Anstelle formeller Rundbriefe traten zunehmend weniger aufwändige E-mails, da von (fast!) allen Mitgliedern aktuelle Mail-Adressen bekannt sind. Dies vereinfacht und verbilligt die interne Kommunikation. Der Ende 2001 eingerichtete FONAS-Listserver wurde sinnvoll genutzt (Betreuung C. Pistner).
Der 6. FONAS-Newsletter (Erstellung durch U. Kronfeld) erschien zum Jahresende 2004. Wie in den letzten Jahren wurden größere halbjährliche FONAS-Treffen (bei der DPG-Frühjahrstagung und die Herbsttagung) vorbereitet. Damit hat unsere Fachszene die Gelegenheit zum intensiven inhaltlichen und persönlichen Austausch. Gleichzeitig kann über diesen Kreis hinaus Interesse geweckt werden. Die Tabelle gibt einen Überblick über diese und weitere von FONAS durchgeführte oder mitgestaltete Veranstaltungen.
3. Vorstandstätigkeiten
Sehr viel Zeit beansprucht die Organisation von Tagungen:
FONAS-Herbsttagungen im September 2004 und 2005 (Vorbereitung: Ulrike Kronfeld und Wolfgang Liebert)
DPG-Frühjahrstagung, dieses Jahr im März 2005 in Berlin, gemeinsam mit dem AK Physik und Abrüstung der DPG (Vorbereitung: Götz Neuneck, Jürgen Altmann, Christoph Pistner, Matthias Englert)
Fachtagung „Kontrolle oder Gestaltung des Fortschritts? – Diskussion der Wissenschafts-entwicklung in Erinnerung an Albert Einstein“ in Bonn (22.-24. April 2005) gemeinsam mit der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Naturwissenschaft, Technik und Sicherheit (IANUS) und der Evangelischen Akademie im Rheinland (Vorbereitung: Wolfgang Liebert)
Internationale Konferenz „Einstein weiterdenken: Wissenschaft – Verantwortung – Frie-den“ in Berlin (14.-16. Okt. 2005) gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung (AFK), der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF), der Na-turwissenschaftler-Initiative „Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit“ und der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW). (Vorbereitung: Wolfgang Liebert, Götz Neuneck)
Tabelle: FONAS-Tagungen 2004/2005
2004 | ||
27.-29. Sept. | FONAS-Herbsttagung | DSF Osnabrück |
2005 | ||
7.-8. März |
DPG-Fachsitzung „Physik und Abrüs-tung“ (mit DPG-AKA) |
Berlin |
22.-24. April | „Kontrolle oder Gestaltung des Fort-schritts?“ (mit IANUS und Evangel. Akademie) | Bonn |
26.-28. Sept. | FONAS-Herbsttagung | DSF Osnabrück |
14.-16. Okt. | „Einstein weiterdenken: Wissenschaft – Verantwortung – Frieden“ (mit AFK, DSF, NaWiss, VDW) | Berlin |
Wir haben die Gelegenheit genutzt, im Rahmen des offiziellen Einsteinjahres 2005 zwei Tagungen mitzuorganisieren, die vom BMBF gefördert wurden. Damit konnte die Kooperation mit anderen Organisationen gestärkt werden, aber auch die Sichtbarkeit von FONAS in anderer Form erhalten bleiben, auch wenn die Organisation von Fachgesprächen zunächst ausgesetzt wurde. Letzteres hatte nicht nur mit der zunehmenden zeitlichen Überlastung der üblicherweise Aktiven zu tun, sondern ist auch der Tatsache geschuldet, dass die letzten Fachgespräche nicht mehr so gut besucht waren und in der Fülle von Veranstaltungen in der Bundeshauptstadt Berlin unterzugehen drohen. Über eine mögliche Reaktivierung von Fachgesprächen müsste nachgedacht werden.
Zu den sehr arbeitsaufwändigen Tagungen, in denen sich FONAS präsentieren kann und die Kommunikation untereinander und mit anderen intensiviert wird, sind die ebenfalls zeitraubende – und manchmal nervenaufreibende – Vorbereitung des Newsletters (Ulrike Kronfeld) und die Führung der Finanzen (Christoph Pistner) als wesentliche und unverzichtbare Vorstandstätigkeiten zu nennen.
FONAS hat sich seit 1998 für eine Stiftungsprofessur im Bereich unseres Tätigkeitsfeldes eingesetzt, um eine bessere Verankerung dieser Forschungsrichtung zu erreichen. Durch die Bemühung der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF), eine Carl-Friedrich-von-Weizsäcker Stiftungsprofessur „Naturwissenschaft und Friedensforschung“ in Hamburg einzurichten, sind wir diesem Ziel näher gekommen. Die im Sommer 2005 erfolgte Berufung des FONAS-Mitgliedes Martin Kalinowski auf diese Professur ist ein erfreuliches Signal und lässt auf den Erfolg dieses Projektes hoffen.
Der FONAS-Vorstand betrachtet es weiterhin als vorrangiges Ziel, auch über diese Stiftungsprofessur die Zusammenhänge unseres Fachverbandes zu stabilisieren und zu stärken und die inhaltliche Ausrichtung unserer Arbeit an den Hochschulen weiterzuentwickeln und im Bereich von Qualifikationsarbeiten zu erleichtern. Der DSF-Vorsitzende, Prof. Dr. Volker Rittberger, hat am 23.2.2005 in einer Veranstaltung im Deutschen Bundestag öffentlich erklärt, dass sich die DSF für die Einrichtung einer zweiten solchen Stiftungsprofessur an der TU Darmstadt einsetzen will, auch wenn die Mittel der DSF nicht ausreichen, um eine solche Initiative finanziell tragen zu können. FONAS muss nun geeignete Wege zur Unterstützung dieser Initiative finden.
Eintägige Vorstandssitzungen fanden im Berichtszeitraum am 13.12.2004 und 20.5.2005 jeweils in Kassel und eine weitere Vorstandsbesprechung am 26.9.2005 in Osnabrück statt. Alle in diesem Tätigkeitsbericht aufgeführten Punkte waren Gegenstand der Sitzungen.
4. Ausblick
FONAS hat in den vergangen Jahren gemeinschaftlich viel erreichen können. Darauf gilt es mit Aktivitäten der Zukunft aufzubauen.
Der Sachverstand der FONAS-Mitglieder wird zunehmend und gerne von Politik, Medien und interessierter Öffentlichkeit (NGOs) in Anspruch genommen. Aber die Zukunftsperspektiven für unsere Fachszene können – trotz der Stiftungsprofessur in Hamburg, die alleine völlig überfordert wäre – nicht als gesichert gelten.
Wichtig ist der bundesweite Zusammenhalt insbesondere auch, um zur Aufgabe der Existenzsicherung altgedienter Naturwissenschaftler in der Friedensforschung beizutragen. Gleichzeitig geht es um die Schaffung von Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs, der u.a. durch FONAS und die in ihm vertretenen Gruppen heranwachsen konnte. Die Aussichten für den Nachwuchs sind bekanntlich nicht zufrieden stellend. Zu viele haben nach Abschluss von Qualifikationsarbeiten keine Chance mehr, in den von FONAS vertretenen Themenfeldern weiterzuarbeiten oder müssen ins Ausland abwandern. Strukturelle Randbedingungen der deutschen Hochschullandschaft und zu geringe finanzielle Fördermöglichkeiten wirken sich negativ aus. FONAS müsste Wege finden, um gewisse Verbesserungen der Lage anzumahnen und dann auch zu erreichen. FONAS bietet dazu den Rahmen einer anerkannten Fach-Community an.
Nichts geschieht von selbst. Manches ist sicher verbesserungswürdig, was die Arbeit und die Präsentation von FONAS angeht (dazu gehört sicher auch die FONAS-Homepage). Die meisten Vorstandsmitglieder können – gerade auch aufgrund ihrer weiteren Verpflichtungen vor Ort und in der wissenschaftlichen Arbeit – ihr schon erkleckliches Engagement für FONAS nicht weiter erhöhen. Bedacht werden muss, dass FONAS selbst organisiert ist und über keine hauptamtlichen Mitarbeiter verfügt. Die Selbstorganisation kann nur gelingen, wenn möglichst viele mithelfen und Teilverantwortungen übernehmen. Der Zusammenhalt und die Erfolgsaussichten (gerade auch in Hinblick auf die „nachwachsende Generation“) hängen direkt mit dem Engagement der Mitglieder und ihrer „Selbstidentifikation“ mit FONAS zusammen. Dazu ist das Engagement vieler wohl unerlässlich.
Wolfgang Liebert, 27.9.2005 (im Namen des gesamten FONAS-Vorstands)